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2.4.1. Soziologie

Was, weshalb, wann Standard wird, erschließt sich niemandem. Genau genommen erschließt sich nicht mal die Trennung zwischen Mikroökonomie und Makrökonomie irgendjemandem, denn die Neoklassik, das ist das was heute Mikroökonomie heißt, ging eben davon aus, dass das, was mikroökonomisch ein wirtschaftlich sinnvolles Handeln ist, dies auch makroökonomisch ist. Ein Trennung zwischen Mikro- und Makroökonomie ist also nur dann sinnvoll, wenn davon ausgegangen wird, dass eben dies nicht der Fall ist.

Die heutige Mikroökonomie ist eine eklektische Auswahl aus den Theoriegebäuden von Alfred Marshall, Léon Walras, Vilfredo Pareto, Francis Ysidro Edgeworth.

Allerdings ist nicht ganz klar, inwieweit die jeweiligen Theorien tatsächlich zur Gänze von jenen stammen. Keiner dieser Autoren sah sich aber als Mikroökonom und insbesondere war keiner dieser Autoren der Meinung, dass sie alle zusammen eine Strömung bilden, also die Neoklassik. Zwischen zum Beispiel Alfred Marshall und Vilfredo Pareto liegen Welten. Kein Mensch, der die Orginale liest, würde da irgendeine Verbindung herstellen.

Sie unterscheiden sich in der Methodik, im Spektrum der Themen, krass in der politischen Einstellung ("Wertfrei" ist eine Illusion). Während wir Alfred Marshall wohl irgendwie als "Liberalen" mit starker sozialer Erdung einstufen können, gehört Pareto wohl eher dem an, was man heute dem äußersten rechten Rand zurechnen würde. Man könnte auch schlicht sagen, er war ein faschistischer Ideologe.

Die Beschreibung des Marktgleichgewichts bei Alfred Marshall hat mit der Beschreibung des Marktgleichgewichts bei Vilfredo Pareto nichts gemein. Inhaltlich hat die Cambridge Schule die Lausanner Schule so vollständig ignoriert, wie die Lausanner Schule die Cambridge Schule. Ein Fortschritt im Niveau kann man dadurch erreichen, wenn man es hält wie die Cambridge Schule und Vilfredo Pareto und Léon Walras, das heißt die Lausanner Schule, vollkommen ignoriert. Gleichermaßen erreicht man einen wissenschaftlichen Fortschritt, wenn man Carl Menger ignoriert.

Verbunden sind sie eigentlich nur über eine zum Teil scharf geführte Diskussion über Differenzen. Die sogenannte Marginaltheorie, die ja die neoklassische Theorie eingeleitet haben soll, fand eigentlich nie statt und man braucht auch nicht hervorzuheben, dass Carl Menger, Alfred Marshall und Léon Walras diese unabhängig voneinander entdeckt haben.

Dass der Nutzen eine Gutes mit zunehmendem Konsum sinkt, war schon den Römern klar, immerhin haben die soviel gefressen, dass sie sich zwischendurch übergeben mussten.

Kurzfristig kann die Annahme, dass die Grenzkosten mit zunehmender Produktion ansteigen vertreten werden, langfristig allerdings ist es wahrscheinlicher, dass sie sinken, siehe kurzfristiges und langfristiges Gleichgewicht.

Es wäre in der Lehre spannender, und auch ehrlicher, die fundamentalen Unterschiede herauszuarbeiten, denn es werden im Hinblick auf Methodik, Themen, Offenheit gegenüber benachbarter Wissenschaften, geeigneter Paradigma etc. die gleichen Fragen gestellt, die auch heute noch diskutiert werden.

Der nächste Fehler der heutigen VWL, weit gravierender, ist die Tatsache, dass der Staat bzw. staatliche Institutionen in der akademischen Volkswirtschaftlehre nur noch vorkommt, wenn er Transferleistungen erbringt, Steuern erhebt etc..

Wenn aber Demokratie irgendeinen Sinn haben soll, dann muss staatliches Handeln durchschaubar sein und die Grundlagen staatlichen Handelns müssen offen liegen, siehe die Volkswirtschaftslehre und Demokratie.

Irgendein Geblubbere über wertfreie Wissenschaft ist dann sinnlos, wenn bestimmte Pressure Groups die öffentliche Meinung massiv manipulieren können, wie dies Pareto unterstellt. Ob die Wissenschaft wertfrei ist, ist zweitrangig. Viel entscheidender ist, ob und welchem Maß die Wähler prüfen können, ob ein Zusammenhang zwischen einer Maßnahme und einem anvisierten Ziel tatsächlich besteht und viel interessanter als theoretische Debatten über Wertfreiheit ist die Frage, wie diese Transparenz hergestellt werden kann.

Man kann Walter Eucken selten zustimmen, aber die "wertfreie" Wissenschaft, so sie denn möglich ist, unterstützt immer die Leute, die klare Werte haben und auch einen Transmissionsmechanismus, um diese durchzusetzen.

Offensichtlich war aber Pareto zutiefst davon überzeugt, dass seine économie pure, also die von allem Inhalt entleerte Ökonomie, a) nicht allzu sinnvoll ist und b) keinen Spaß macht. Nach seinem Manuale di Economia Politica, geschrieben 1906, wo er sich auch von den Ideen von Léon Walras löst, der Cours d' Économie Politique von 1897 hält sich noch an Walras, dessen Nachfolger er an der Universtität Lausanne war, zog er sich, möglich war dies durch eine Erbschaft, von der Universität zurück und widmete sich von da an, neben der Züchtung von Angora Katzen, nur noch der Soziologie.

Im Jahre 1916 erschien dann der Trattato di Sociologia Generale. Die wesentlichen Elemente seines Trattato di Sociologia Generale finden sich aber schon in der Introduzione alla Scienza Sociale, die dem Manuale di Economia Politica vorangestellt ist. Die naheliegende Frage ist jetzt natürlich, was hat der gute Mann zehn Jahre lang eigentlich gemacht?

Zehn Jahre muss für einen mittelmäßig begabten Ökonomen reichen um zwei Unternehmen mit mindestens jeweils drei Mitarbeitern zu gründen. Für eine Volkswirtschaft ist die Existenz von Unternehmern nämlich wesentlich wichtiger, als die Existenz von Leuten, die über Unternehmer schreiben. Die universitäre Wärmestube, das Biotop der dozierenden Ökokaste, muss nämlich erstmal von Unternehmern finanziert werden. Bewegung, frische Luft und Kontakt mit anderen Menschen schützen einen im Übrigen auch davor, so skurrile Ideen auszubrüten, wie der Herr Pareto. Das Problem ist, dass jeder Satz ein Problem ist.

Tra gli scopi che può aver uno studio dell'economia politica e della sociologia si possono notare i tre seguenti: 1.° Può quello studio essere una raccolta di ricette che tornino utili ai privati ed alle autorità pubbliche, nelle faccende economiche e sociali a cui intendono. L'autore ha semplicemente di mira quell'utilità, come l'autore di un manuale sull'allevamento dei conigli ha semplicemente per scopo di giovare a chi alleva quelle bestiuole. 2.° Può l'autore possedere una dottrina da lui ritenuta ottima e tale da procacciare ogni sorta di beni ad una nazione od anche all'uman genere, e proporsi egli di divulgarla, a modo d'apostolo, alle genti, per fare queste contente e felici, o semplicemente, come ora suol dirsi, « per fare un poco di bene ». Lo scopo è ancora l'utilità, ma è una utilità molto più generale e meno terra a terra. Dallo studio precedente a questo, corre all'ingrosso la differenza che ci può essere una raccolta di ricette e un libro di morale. Questo modo si attenua nella forma, rimanendo sostanzialmente lo stesso, quando l'autore sottointende la dottrina da lui ritenuta migliore ed accenna semplicemente che studia i fenomeni collo scopo di conseguire il bene dell'umanità. Seguendo tale via la botanica studierebbe i vegetali, collo scopo di conoscere quali sono utili all'uomo, la geometria studierebbe linee e superficie, collo scopo di misurare i campi, ecc. Principiano, è vero, così le scienze, nascendo sotto forma di arte, ma poi, poco alla volta, si svolgono a studiare i fenomeni indipendentemente da altri scopi. 3.° Può l'autore mirare unicamente ad investigare e rintracciare le uniformità che presentano i fenomeni, ossia le loro leggi; senza il menomo scopo di una'utilità pratica diretta, e non mirando in alcun modo a dare ricette o precetti, e nemmeno a procacciare la felicità, l'utile, il benessere dell'umanità o d'una parte di essa. Lo scopo in tal caso è esclusivamente scientifico: cioè di conoscere, di sapere, e basta. Avverto il lettore che in questo manuale procuro di raggiungere esclusivamento questo terzo scopo; Als mögliche Ziele des Studiums der politischen Ökonomie und der Soziologie kann man folgende drei nennen. 1° Dieses Studium kann eine Sammlung von Rezepten sein, die Privatleuten und der Regierung bei den wirtschaftlichen und sozialen Problemen, für die sie verantwortlich sind, helfen. Der Autor hat dann nur diese Nützlichkeit im Blick, wie der Autor eines Handbuchs über die Zucht von Hasen nur den Zweck verfolgt, jenen zu nützen, die diese Tiere züchten. 2. Der Autor kann über eine Lehre verfügen, die er für optimal und geeignet hält, einer Nation oder sogar der Menschheit zu jeder Art von Glück zu verhelfen, so dass er sie den Leuten verkünden will, wie ein Apostel, um diese entweder zufriedener und glücklicher zu machen oder um "etwas Gutes zu tun", wie man zu sagen pflegt. Der Zweck ist immer noch die Nützlichkeit, aber eine Nützlichkeit von allgemeinerer Art und weniger bodenständig. Zwischen dieser und den zuerst genannten Studien besteht mehr oder weniger der gleiche Unterschied, wie der zwischen einer Sammlung von Rezepten und einem Buch über Moral. Dieser Unterschied wird etwas schwächer, bleibt aber im Grunde der Gleiche, wenn der Autor seine Lehre für überlegen hält und einfach darauf verweist, dass er die Phänome mit dem Zweck studiert, das Wohl der Menschheit zu befördern. Würde man dieser Meinung folgen, würde die Botanik die Pflanzen mit dem Ziel studieren, herauszufinden, welche dem Menschen nützen, die Geometrie würde die Linien und Oberflächen studieren, mit dem Ziel das Land zu vermessen, etc.. In der Tat, das ist wahr, entstehen alle Wissenschaften als Handwerk, bevor sie sich dem Studium der Phänomene unabhängig von jedem Zweck widmen. 3. Der Autor kann auch nur das einheitliche Muster, das sich in allen Phänomenen ausdrückt betrachten und untersuchen, also das allgemein zugrunde liegende Gesetz, ohne auch nur den geringsten praktischen Nutzen daraus zu ziehen und ohne zu beabsichtigen, irgendwelche Rezepte oder Vorschläge zu machen, und sogar ohne dass dies der Glückseligkeit, dem Nutzen, der Wohl der Menschheit oder irgend etwas in der Art dient. Der Zweck ist in diesem Fall die Erkenntnis, der Zuwachs an Wissen, fertig. Ich mache den Leser darauf aufmerksam, dass ich in diesem Handbuch nur dieses dritte Ziel verfolge.

aus: Vilfredo Pareto, Manuale di economia politica con una introduzione alla scienza sociale, Capitolo I

Der Autor wiederum findet, dass Pareto ein schrecklicher Laberknochen ist. Zum einen beschreibt er drei Ziele, a) anwendungsorientiertes Wissen, b) Darstellung einer Sichtweise, c) Grundlagenforschung.

Diese Einteilung könnte man, wäre sie nicht an und für sich sinnlos, für jedes Wissensgebiet machen.

Zur Kategorie a) kann man ein Handbuch zu einer Programmiersrache rechnen. Bei Kategorie b) wird es schwierig. Wir vermuten, dass alles bei ihm unter Kategorie b) fällt, wenn er die Meinung nicht teilt. Mit einer Meinung, die man nicht teilt, kann man sich inhaltlich auseinandersetzen. Der alleinige Hinweis, dass der Autor seiner Sicht der Dinge Ausdruck verleiht, ist keine Auseinandersetzung. Man kann einer Schrift wie die von Kant "Was ist Aufklärung", nicht zustimmen, aber der schlichte Hinweis, dass man den Verfasser für einen Weltverbesserer hält, ist einfach nur dämlich. c) Man kann die Grundlagenforschung, insbesondere, wenn sie mit öffentlichen Mitteln finanziert wird, nicht damit rechtfertigen, dass sie sozusagen dem l' art pour l' art Prinzip folgt. Denn irgenjemand, im Zweifelsfalle der Steuerzahler, zahlt dafür. Seinen Hobbys darf jeder fröhnen, aber nur mit eigenem Geld.

Weiter ergibt sich das Problem, dass auf dem Prinzip der zweckfreien Wissenschaft immer dann beharrt wird, wenn jemand zu konkreten Problemen schlicht nichts zu sagen hat. Das trifft insbesondere für die Ökokaste zu.

im Übrigen gibt es diese Trennung nicht. Die General Theory on Interest, Employment and Money von Keynes ist a), b) und c). Es ist ein wissenschaftliches Werk mit grundsätzlich neuen Überlegungen, gleichzeitig ergeben sich hieraus aber konkrete Konsequenzen für die Praxis. Und es mag sein, dass es für ihn auch zur Kategorie b) gehört, aber vermutlich hätte Keynes die Meinung Paretos wenig interessiert. Unbestritten ist es ein Werk, das auch der rein wissenschaftlichen Forschung zugeordnet werden kann.

Wir finden sehr oft, dass die Verfechter der reinen Wissenschaft, definiert als mathematische Modellierung, ganz entsetzliche Laberknochen sind. In diesem Stil geht es dann ewig weiter. Also das Pareto Optimum schützt offensichtlich nicht vor einem intellektuellen Totalausfall.

Fondamento dell'economia politica ed in generale di ogni scienza sociale è evidentemente la psicologia. Verrà forse un giorno in cui potremo dedurre dai principii della psicologia le leggi della scienza sociale, come forse verrà giorno in cui i principii della costituzione della materia ci daranno, per via di deduzione, tutte le leggi della fisica e della chimica; ma per ora siamo lontani assai tanto da questa come da quella cosa, e conviene tenere altra via. Dobbiamo cioè prendere le mosse da alcuni principii empirici, per spiegare i fenomeni della sociologia, come quelli della fisica e della chimica. In avvenire, la psicologia, allungando ognora più a catena delle sue deduzioni, la sociologia, risalendo a principii ognora più generali, potranno congiungersi e costituire una scienza deduttiva. Ma di tali speranze non è tempo di fare caso. Fundament der politische Ökonomie im Allgemeinen und jeder anderen Sozialwissenschaft ist natürlich die Psychologie. Vielleicht wird mal ein Tag kommen, wo wir aus den Prinzipien der Psychologie die Gesetze der Sozialwissenschaften ableiten können, wie vielleicht auch ein Tag kommen wird, wo wir aus den Prinzipien der Verfasstheit der Materie durch Deduktion alle Gesetze der Physik und der Chemie ableiten können. Doch im Moment sind wir hiervon noch weit entfernt und so ist es günstiger, einen anderen Weg einzuschlagen. Wir müssen bei einigen empirisch ermittelten Prinzipien anfangen, um so die Phänomene der Soziologie zu erklären, ganz so wie bei der Physik und der Chemie. In der Zukunft wird die Psychologie, durch immer weiterführende Deduktionen und die Sozialwissenschaften, die zu immer allgemeineren Regeln gelangt, sich zu einer deduktiven Wissenschaft vereinen. Doch ist jetzt noch nicht die Zeit, auf solche Hoffnungen zu bauen.

aus: Vilfredo Pareto, Manuale di economia politica con una introduzione alla scienza sociale, Capitolo II

Die Psychologie ist also NATÜRLICH das Fundament der Wirtschaftswissenschaften, "...Fondamento dell'economia politica ed in generale di ogni scienza sociale è EVIDENTEMENTE la psicologia...", und der Sozialwissenschaften.

Dass man die Wirtschaftswissenschaften zur Psychologie und Sozialwissenschaften hin öffnet, was man tun kann, wenn man durch Elimination des Pareto und Walras Plunder Zeit gewinnt, ist nachvollziehbar.

Dass aber die Psychologie das FUNDAMENT der Wirtschaftswissenschaften und der Sozialwissenschaften ist, ist tatsächlich eine neue Einsicht. Das trifft nur dann zu, wenn man von der Beschreibung gleichgewichtiger Märkte durch das Pareto Optimum Geschwurbel ausgeht und die Beschreibung und Analyse gleichgewichtiger Märke für den Kern der Volkswirtschaftslehre hält. Denn dann reduziert sich Psychologie auf die Analyse von incentive => response im Sinne des Behaviorismus.

Wer will, kann in dem Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen irgendwas "Psychologisches" erkennen. Wir konzedieren ihm sogar noch, dass die Makrökonomie, die nun gar nichts Psychologisches mehr an sich hat, erst nach ihm entwickelt wurde.

Aber selbst wenn wir von den theoretischen Vorstellungen der Zeit ausgehen, erschließt sich uns nicht, was dies mit Psychologie zu tun hat und zwar selbst dann nicht, wenn wir den Begriff Psychologie so weit wie nur irgend möglich fassen.

Was die Angebotskurve als aggregierte Grenzkostenkurve, die Rente, der Goldstandard, die Quantitätsgleichung, die Arbeitsteilung, die durch die Marktform bedingten Machtverhältnisse, die Theorie der komparativen Kosten etc. etc. mit Psychologie zu tun haben soll, ist völlig schleierhaft. Werden Waren billiger, dann liegt das meistens am technischen Fortschritt. Was aber z.B. Innovationen im Bereich der Prozessoren mit Psychologie zu tun haben soll, erschließt sich nicht ohne Weiteres.

Die Fehleinschätzung ist allerdings typisch. Wenn von der Angebostsseite vollständig abstrahiert wird, und das tut Vilfredo Pareto, denn wie Léon Walras auch analysiert er reine Tauschmärkte, wo eine vorhandene Menge an Waren getauscht, aber keine Waren produziert werden, dann kann man schon auf die Idee kommen, dass der Preis rein durch "psychologische" Gründe bestimmt wird. Nimmt man aber die Angebotsseite mit hinzu, also den eigentlich dynamischen Teil wirtschaftlicher Prozesse, dann haben wir es überwiegend nicht mit "psychologischen" Prozessen zu tun, sondern mit technischem Fortschritt, know how, Transfer von know how etc..

Wer die Psychologie als das Fundament der Wirtschaftswissenschaften (mit politische Ökonomie meint er das, was heute Wirtschaftswissenschaften heißt) bezeichnet, der hat eigentlich kurz und knapp zu erkennen gegeben, dass er von Wirtschaft keine Ahnung hat. Beschäftigen wir uns mit relevanten Teilbereichen der Wirtschaft, Fragen der Bildung, Umsetzung von Forschungsergebnissen durch unternehmerische Persönlichkeiten, Motivation der Leute, die Software unter einer creative commons licence erstellen etc. dann haben wir es mit psychologischen Fragestellungen zu tun, das heißt aber nicht, dass die Psychologie das Fundament der Volkswirtschaftslehre ist.

Der Ansatz, die Volkswirtschaftslehre in einen größeren Zusammenhang zu stellen ist zwar richtig, wird aber die Anhänger der Ökokaste nicht überzeugen und insbesondere werden sie hierdurch nicht veranlasst eine Änderung der Lehrpläne hin zu mehr Praxisrelevanz einzuleiten.

Den Teilsatz "Dobbiamo cioè prendere le mosse da alcuni principii empirici" müssen wir wohl so verstehen, dass er davon ausgeht, in den folgenden Ausführungen "empirische Prinzipien" gefunden zu haben.

Dabei verstehen wir, was er sagen will. Er will sagen, dass wir von einigen empirisch ermittelten Grundsätzen ausgehen sollen. Das Problem ist, dass ein Adjektiv, ob attributiv oder prädikativ verwendet, dem Substantiv, auf welches es sich bezieht, eine Eigenschaft zuweist.

Ein rotes Haus, ist ein Haus, das rot ist. Ein empirisches Prinzip ist eben kein Prinzip, das empirisch ermittelt wurde, sondern es ist selbst empirisch und keineswegs ein Prinzip, das aufgrund empirischer Beobachtungen gewonnen wurde.

Des weiteren sind die Prinzipien, die er empirisch ermittelt haben will, auch nicht empirisch ermittelt, sondern eine Interpretation der Wirklichkeit, wobei gleich zwei Probleme auftreten. Das erste Problem ist die sehr "spezielle" Beobachtung der Wirklichkeit und das andere die "sehr spezielle" Interpretation dieser Wirklichkeit.

Zu guter letzt ist auch die Methode, die er verfolgen will, nämlich die Suche nach allgemeinen Gesetzen fragwürdig. Soll ein Phänomen in seiner Individualität erfasst werden, das trifft prinzipiell für die Geistes- und Kulturwissenschaften zu, dann wird eben gerade nicht nach Gesetzen gesucht, sondern ein Phänomen soll in seiner Individualität erfasst und nicht auf Allgemeines reduziert werden. Wird ein Phänomen als Resultat von "allgemein" wirkenden Gesetzen begriffen, so wird von dem abstrahiert, was es Einzigartig macht. Ist aber das, was die allgemeinen Gesetze zum Resultat beitragen gering und der Anteil dessen, was kontingent und individuell ist groß, dann erhalten wir durch seine Methoden Trivialitäten und genau das ist es, was die meisten Gesetze der Mikroökonomie sind.

Der kleinste gemeinsame Nenner sozialer Prozesse sind Trivialitäten. Richtig ist zum Beispiel die These, dass man desto mehr Geld ausgeben kann, je mehr man davon hat. Das beschreibt ein allgemeines "Gesetz" in seinem Sinn. Leider ist das vollkommen trivial. Das gleiche gilt für sein Pareto Optimum. Es abstrahiert von kontingenten Beziehungen, gilt in Paragua genauso wie in Frankreich und ist deshalb unendlich trivial.


Gesellschaften im Allgemeinen und Volkswirtschaften im besonderen sind historisch gewordene Systeme, das Resultat geographischer, religiöser, kultureller, sozialer Entwicklungen und deren Interdependenzen und können von daher nur teilweise auf allgemeine Gesetze reduziert bzw. aufgrund allgemeiner Gesetze analysiert werden.

Die Analyse von Volkswirtschaften wie der von Ghana und der Bundesrepublik Deutschland mit derselben Wachstumstheorie verneint eben diese Unterschiede, wodurch die Aussagekräftigkeit einer solchen Analyse nahe bei Null liegt. Der Lohn entspricht höchstens dem Grenzprodukt der Arbeit stimmt zwar immer, aber die Tatsache, dass es immer richtig ist, ist kein Vorteil, sondern ein Problem. Triviale Aussagen haben den Vorteil, immer richtig zu sein und den Nachteil, dass man nichts damit anfangen kann.

Aus demselben Grund ist auch die Psychologie nicht mit der Physik vergleichbar und die Methoden der Physik können von daher auch nicht, von eher biologischen Zusammenhängen, auf die der Behaviorismus die Psychologie reduziert, auf die Psychologie übertragen werden. Es gibt nur sehr wenige Themen, die der Mensch des 21. Jahrhunderts ähnlich beurteilt, wie ein Mensch des 15. Jahrhunderts, wobei sich die Unterschiede nicht nur auf der Ebene bewusster, Fakten orientierter, Beurteilung abspielen.

Eine öffentliche Hinrichtung, noch im 18. Jahrhundert, etwa in Paris, durchaus üblich, würde heute, jenseits aller bewusst vorgetragenen Argumente, auf totale Ablehnung in allen Schichten der Bevölkerung stoßen. Geschichtlich Gewordenes kann nicht anhand allgemeiner Gesetze erklärt werden. Die Psychologie im Allgemeinen und die Sozialwissenschaften im Besonderen haben es mit geschichtlich gewordenen, kontingenten Situationen zu tun. Die Methoden der Physik, Chemie, Astronomie und was er sonst noch alles nennt, sind von daher nicht auf die Psychologie und Soziologie übertragbar. Weil dies unsinnig wäre, wird es praktisch nicht gemacht. Kommen wir nun zu den Grundsätzen, die er gefunden haben will.

Per mettere un poco d'ordine nell'infinita varietà delle azioni umane che dobbiamo studiare, gioverà classificarle secondo certi tipi.


Due di questi si parano subito a noi dinnanzi. Ecco un uomo bene educato che entra in un salotto; egli si toglie il cappello, pronunzia certe parole, compie certi atti. Se a lui chiediamo perchè, non saprà dirci altro se non che così è l'uso. Similmente egli opera in cose di ben maggiore momento. Se egli è cattolico e sta a sentire la messa, compie certi atti «perchè così si deve fare». Di molte altre sue azioni darà per motivo che così vuole la morale.



Ma lo stesso uomo sta nel suo studio e compra una gran quantità di grano. Egli non dirà più che opera in tal modo perchè così si usa, ma la compra del grano sarà l'ultimo termine di un seguito di ragionamenti logici, che muovono da certi dati sperimentali; mutando quei dati, muterebbe anche la conclusione, e quell'uomo potrebbe astenersi dal comperare, oppure anche potrebbe vendere grano.
Um in der unendlichen Vielfalt menschlicher Verhaltensweisen, die wir studieren müssen, ein bisschen Ordnung zu schaffen, ist es sinnvoll, diese in bestimmte Typen zu unterteilen.

Zwei dieser Typen erkennen wir schon beim bloßen Hinschauen. Nehmen wir einen wohlerzogenen Menschen, der einen Salon betritt. Er zieht den Hut, spricht einige Wörter aus und führt bestimmte Handlungen durch. Würden wir ihn fragen, warum er dies tut, könnte er uns nichts anderes sagen, als dass dies so üblich sei. Ähnlich verhält es sich auch bei wichtigeren Dingen. Ist er ein Katholik und wohnt der Messe bei, dann tut er etwas, "was man eben tut". Viele andere Handlungen führt er aus, weil dies den Gebräuchen der Gesellschaft entspricht.

Ist derselbe Mann jedoch in seinem Büro und kauft eine große Menge Weizen, dann wird er nicht sagen, dass man dies tut, weil es so der Brauch ist. Der Kauf des Weizens wird das Resultat einer langen Reihe logischer Schlüsse sein, die ihren Ursprung in bestimmten Erfahrungen haben. Würden sich diese Daten ändern, dann würde sich auch die Entscheidungen ändern und dieser Mann würde diesen Weizen nicht kaufen oder würde diesen sogar verkaufen.

aus: Vilfredo Pareto, Manuale di economia politica con una introduzione alla scienza sociale, Capitolo II

Das ist so das typische Vilfredo Pareto Geschwafel, was nicht mal schlimm wäre. Schwafler gibt es viele. Dass dieses Geschwafel aber Eingang in die akademische Lehre gefunden hat, ist dann schon ein Problem. Er hypostasiert, dass die Art, wie jemand grüßt oder seine religiöse Überzeugung, die sich in bestimmten Ritualen äußert, rein mechanische Handlungen sind, die allein von der Tradition geprägt sind. Diese grenzt er von rationalen Entscheidungen ab. Richtig ist, dass Verhaltensweisen aus dem historisch, sozialen Kontext heraus verstanden werden müssen und sich wandeln, falsch ist aber die Schlussfolgerung, dass sie deshalb quasi unbewusst und mechanisch ausgeführt weden.

Wir sehen praktisch in jedem Satz, den brachialen Unterschied zwischen einem Intellektuellen wie Alfred Marshall, siehe methodische Grundlagen, der die Dynamik zwischen Umwelt und Individuum klar sieht, und einem Dummschwätzer wie Vilfredo Pareto. Folgt die Dynamik einer Entwicklung einer Subjekt <=> Objekt Dialektik, wie das man das in Philosophenkreisen nennt, dann gibt es auch keine stabilen Gesetze, bzw. nur solche, die Trivialitäten beschreiben und das ganze Vilfredo Pareto Geschwurbel illustriert diese Tatsache höchst anschaulich. Das Vilfredo Pareto Geschwurbel ist so trivial, dass es auch auf dem Mars gilt. Wir müssen nichts über die Marsmenschen wissen, um davon ausgehen zu können, dass der eine Marschmensch mit dem anderen Marsmensch nur Güter tauscht, wenn er hiervon einen Vorteil hat oder sich zumindest nicht schlechter stellt, wobei aber sein Vorteil auch darin bestehen kann, dem anderen eine Freude zu machen. Mit Vilfredo Pareto wird die Volkskwirtschaftslehre zur Idiotenlehre. Und der Quarkt kostet den Steuerzahler richtig Geld und die Studenten eine Menge Zeit.

Hätte Vilfredo Pareto mal ein bisschen besser hingeschaut, hätte er im übrigen feststellen können, dass Leute höchst unterschiedlich und in Abhängigkeit vom jeweiligen Kontext grüßen und ein Katholik weiß durchaus, warum er der Messe beiwohnt, wobei sich dies im Zeitablauf ändert, was es nicht tun würde, wenn es lediglich ein mechanisch ausgeführter Vorgang wäre.

Bei dem was dann folgt, werden die Kerngedanken seines Trattato di Sociologia Generale, den er 10 Jahre später veröffentlich hat, vorweggenommen, wobei schon hier eine für seine "Soziologie" typische Arbeitsweise vorliegt, die eben gerade nicht empirisch ist.

Er hat eine "Theorie" und sucht Beispiele, wo seine Theorie "passt", bzw. die geeignet sind, seine Theorie zu beweisen. Er hat also eine selektive Wahrnehmung, die nur die Ausschnitte der Realität in Betracht zieht, die zu seiner Theorie passen. Es mag richtig sein, dass z.B. Wahlentscheidungen in einer Demokratie "irrational", "unlogisch", "unfundiert" sind. Das Problem ist nur, dass sie, siehe Volkswirtschaftslehre und Demokratie, rational nicht getroffen werden können. Wir brauchen aber keine Ansätze, die das Problem beklagen, wir brauchen Ansätze, die das Problem lösen. Aufgrund der von ihm gewählten Beispiele, nimmt er dann folgende Einteilung vor.

Possiamo dunque, per astrazione, distinguere: 1.° Le azioni non-logiche; 2.° Le azioni logiche. Wir können also, abstrahierend, eine Einteilung vornehmen: 1. Die nicht logische Aktionen; 2. Die logischen Aktionen

Die Einteilung wird er in seinem Trattato di Sociologia Generale verfeinern. Als 'logisch' bezeichnet er hierbei eine Handlung, bei der zwischen einer Handlung und einem Ziel ein kausaler Zusammenhang besteht, so dass ein bestimmtes Ziel systematisch erreicht werden kann. Nicht logische Aktionen sind für ihn dann alle die Handlungen, die auf Überzeugungen beruhen, etwa einer religiösen Grundeinstellung, die er nicht teilt.

Allerdings konzediert er, dass die Grenzen fließend sind, wodurch eigentlich von der Einteilung nicht mehr viel übrig bleibt.

Diciamo: per astrazione, poichè nelle azioni reali i tipi sono quasi sempre mescolati, e un'azione può essere in massima parte non-logica ed in piccola parte logica, o viceversa. Wir betonen, dass die Einsteilung auf einer Abstraktion beruht, denn in der Realität vermischen sich die zwei Typen und eine Handlung kann völlig unlogisch sein und dennoch eine gewisse Logik besitzen und umgekehrt.

Bleiben wir auf dem Feld der Ökonomie, was hier sinnvoll ist, denn die Introduzione alla Scienza Sociale ist Teil seines Manuale di Economia Politica, dann finden wir ohne weiteres bestätigt, dass seine Einteilung zwischen logischen und unlogischen Handlung eine reine Abstraktion ist.

Der rationale homo oeconomicus wird einen Ausgleich suchen zwischen Kosten, Zeit und Mühe, die es braucht, einen Sachverhalt intellektuell vollkommen zu durchdringen und dem eventuellen Nutzwert. Scheinbar unlogisches Verhalten kann sehr ökonomisch sein. Steht der Aufwand der Informationsgewinnung in keinem rationalen Verhältnis zum eventuellen Ertrag, wird die Informationsgewinnung unterbleiben.

Desweiteren kann man den Versuch starten, jemanden der unlogisch handelt aufzuklären. Ein beeindruckendes Beispiel für unlogisches Handeln wäre zum Beispiel die Eroberung Südamerikas durch die Spanier mit dem Ziel, Gold zu gewinnen.

Das Ergebnis war eigentlich vorhersehbar. Der Goldpreis sinkt, es kommt zur Inflation und keiner wird reicher. Erstmal ist es also ein Problem eines Denkfehlers. Aus der Sicht des spanischen Königshauses, in diesem Falle Phillip II, macht es aber Sinn, weil das Gold erstmal an den König floß, die Inflation war dann erst eine Folge der Staatsausgaben, er hatte also einen Vorteil.

Ob man Menschen also durch Argumente überzeugen kann, ist von Fall zu Fall verschieden, siehe Sind Menschen Argumenten zugänglich. Entscheidend ist also nicht die Frage, ob Menschen streckenweise unlogisch handeln. Die Frage ist, wie man den Aufwand für die Informationsgewinnung verringern kann.

Occorre osservare che l'uomo ha una tendenza spiccatissima a figurarsi come logiche le azioni non-logiche. Tale tendenza è dello stesso genere di quella per cui l'uomo anima, personifica, oggetti e fenomeni materiali. E così questa come quella hanno appoggio nel linguaggio volgare, il quale, serbando le traccie dei sentimenti che esistevano quando si è formato, personifica cose e fatti, e li presenta come risultamenti di logiche volontà.

Man kann beobachten, dass Menschen eine starke Neigung haben, Handlungen, die eigentlich unlogisch sind, für logisch zu halten. Diese Neigung ähnelt der Neigung Objekte und Ereignisse zu animieren und zu personifizieren. Deshalb liefert die Alltagssprache, die die Spur der Gefühle, die zum Zeitpunkt, als die Sprache entstand, vorhanden waren, bewahrt, sowohl einen Anhaltspunkt für diese [die Tendenz unlogisch zu handeln] wie für jene [die Neigung Objekt und Ereignisse zu personifizieren und zu animieren]. Sie personifiziert die Dinge und die Fakten und stellt sie so als das Resultat eines logisch handelnden Willens dar.

Der Autor würde jetzt sagen, dass er Dinge zu einem Tohuwabohu vermischt, die man eigentlich besonders betrachten müsste.

Wenn wir seinem Gedankengang weiter folgen, was wir gleich tun werden, dann behandelt er eher das Phänomen Ideologie. Die Ideologie klammert Aspekte der Realität bewußt oder unbewußt aus und liefert so eine Sicht der Realität, die netter ist, als die oft kruden ökonomischen Sachverhalte.

Hier allerdings beschäftigt er sich, weil er ja eine Nähe zur Religon und zu Mythen sieht, "...Tale tendenza è dello stesso genere di quella per cui l'umo anima, personifica oggetti e fenomini materiali...", eher mit Dingen, die in den Bereich Religionssoziologie gehören.

Die Neigung Objekte und Ereignisse zu animieren und zu personifizieren bestand zum Beispiel in der griechischen Mythologie. Die Sonne rollte, von Helios gezogen, über den Himmel. Für die Blitze und Donner war Zeus zuständig, Hephaistos für das Feuer, Poseidon für das Meer etc.etc..

Ähnliche Muster finden wir dann auch in der germanischen Mythologie und in jeder Religion. Unerklärliche Naturphänomene, werden durch Eingriffe eines Gottes erklärt, Gott ist sozusagen der Platzhalter für alles Unerklärliche.

Das Muster findet sich tatsächlich überall und in jeder Mythologie / Religion wird versucht, die Götter gnädig zu stimmen. Menschen neigen nun mal dazu, alles zu erklären und hinter allem einen Sinn zu suchen, wobei sich die Grundeinstellung massiv ändert.

Wäre in der Antike oder bei den Maya ein Ufo auf dem Markplatz gelandet, hätte man es für einen Gott gehalten, im Mittelalter als das jüngste Gericht interpretiert.

Heute würde man sich fragen, wie der Antrieb funktioniert und versuchen, von den Insassen ein Haar zu bekommen, um die DNA zu analysieren.

Wäre keine vorhanden, würde man einen neuen Forschungsbereich aufmachen: Extraterrestrische Biologie.

Eine ewig gleiche Neigung gibt es also nicht. Auch die Bemerkung, dass sich in der Sprache noch Residuen der Gefühle finden, die zum Zeitpunkt ihrer Enstehung vorlagen, ist eine andere Baustelle.

Mit solchen Fragen beschäftigt sich die Sprachphilosophie, Linguistik, Psycholinguistik. Allerdings ist dem Autor völlig unklar, inwiefern die Sprache einen Anhaltspunkt für unlogisches Verhalten, oder für die Neigung des Menschen Objekte / Ereignisse zu personifizieren, bietet bzw. sich in der Sprache unlogisches Verhalten / Neigung des Menschen Objekt zu animieren bzw. zu personalisieren offenbart.

Was die Logik / Unlogik angeht, ist die Sprache eben genau so logisch / unlogisch, wie der Gedanke, dem sie Ausdruck verleiht, logisch oder unlogisch ist.

Zutreffend ist, dass man in allen Sprachen Adjektive substantivieren kann, MEHRERE Vorgänge zu EINEM Ereignis zusammenfassen kann etc.. Manchmal werden auch Ereignisse personalisiert, wie zum Beispiel der Tod als Sensenmann.

Aber was hat das mit der Sprache zu tun? Wahrscheinlich ist, dass in dem Moment, in dem etwas schärfer ins Bewußtsein rückt, auch irgendwann ein Wort dafür entsteht.

Sofern aber etwas Inhaltliches von der individuellen Entwicklung des einzelnen abhängt, wird ein Wort inhaltlich verändert und erweitert. Mit der ursprünglichen Bedeutung, gar mit der Bedeutung, die das Wort hatte, als es ursprünglich entstanden ist, besteht dann keinerlei Zusammenhang.

Seine Theorie kann auch ontologisch nicht richtig sein. Ein Individuum kann nicht Wort und Inhalt geschichtlich überliefert bekommen. Es lernt irgendwann ein Wort in einem bestimmten Kontext und erweitert den semantischen Gehalt im Laufe seines Lebens. Es kann sogar mit einem Wort Inhalte verbinden, die sehr persönlich sind.

Dass Menschen manchmal dazu neigen, Dinge, die eigentlich unlogisch sind für logisch zu halten, mag stimmen, allerdings kann man hier keine stabile Struktur erkennen und noch weniger liefert die Sprache hier einen Anhaltspunkt für die Richtigkeit dieser These. Es ist im Grunde eine wilde Vermengung aller möglichen Zusammenhänge und es wird auch in dem zehn Jahre später geschriebenen Trattato di Sociologia Generale nicht wirklich besser. Vilfredo Pareto leidet an demselben Phänomen, an dem auch die heutige Ökokaste leidet. Sein Bildungsniveau ist recht gering.

Ci sono anzioni che consistono in mezzi appropriati al fine e che uniscono logicamente i mezzi al fine; ce ne sono altre che non hanno tale carattere. Sotto questo, quasi tutte le azioni umane fanno parte della prima classe: per im marinai greci i sacfrifici a Posidone e l' azione del remare erano mezzi egualmente logici per navigare. Es gibt Handlungen, die auf Mittel zurückgreifen, die zur Durchsetzung des Zwecks geeignet sind und bei denen ein logischer Zusammenhang zwischen den Mitteln und dem Zweck existiert und es gibt andere, die diese Eigenschaft nicht haben. So betrachtet, gehören fast alle menschlichen Handlungen zum ersten Typ: Für die griechischen Matrosen war sowohl die Darbringung von Opfern an Poseidon wie das Rudern logische Handlungen, die der Naviagtion dienten.

aus: Vilfredo Pareto, Trattato di Sociologia Generale, Capitolo Secondo, Le azioni non Logiche

Es ist unstreitig richtig, dass sich Menschen manchmal im Hinblick der Mittel zur Erreichung eines Zieles irren. Hier wird er ein bisschen präziser, aber wirr ist es immer noch.

Er will hier ein allgemeines Gesetz ableiten und behauptet, dass Menschen überwiegend unlogisch handeln, also zu Mitteln greifen, die für die Erreichung eines Zieles ungeeignet sind. Unstrittig ist, dass sich das Meer nicht besänftigen lässt, wenn man Poseidon ein Opfer bringt, unstrittig ist, dass man aus den Eingeweiden von Vögeln keine relevanten Informationen bezüglich der Zukunft gewinnen kann, und dass beten nur dann sinnvoll ist, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Die These lässt sich zwar nicht beweisen, aber all dies sind Versuche, die Situation beherrschbar erscheinen zu lassen. Die christliche Religion hat ja auch ganz unstrittig den Vorteil, dass sie sowohl Erfolg wie auch Misserfolg erklären kann.

Wurde in der Bibel eine Schlacht gewonnen, war Jahwe gnädig, wenn sie verloren ging, hatten sie auf dem Weg ins gelobte Land sich mal wieder daneben benommen. Ein zürnender Gott, den man beeinflussen kann, ist immer noch besser, als überhaupt keinen Einfluss auf die Entwicklung zu haben. Allerdings lässt sich hier kaum von einer Konstanten menschlichen Verhaltens sprechen. Der Autor würde eher vermuten, dass Menschen in der Regel, vor allem wenn sie ökonomisch handeln, sehr wohl nach kausalen Zusammenhängen suchen. Das prinzipielle Problem bei Pareto ist sein heuristisches und sprunghaftes Vorgehen.

Wir sehen also, wie schon bei Léon Walras, dass die Methoden der Naturwissenschaften zwar als Ideal vorgestellt werden, diesem Ideal aber nicht gefolgt wird. Die mangelnde Präzsision liegt aber nicht an den Methoden, sondern an der Denke.

Le relazioni tra i fenomeni soggettivi sono ben di rado copia fedele delle relazioni tra i fenomeni oggettivi corrispondenti. Spessissimo si osserva la differenza seguente. Certi uomini, sospinti dalle condizioni della vita, compiono certe azioni P...Q; poscia quando si fanno a ragionarvi sopra scoprono, o credono di scoprire, un principio comune a P...Q, ed allora si figurano che hanno compiuto P...Q, come conseguenza logica di quel principio. In realtà P...Q non sono conseguenza del principio, ma sì bene il principio è conseguenza di P...Q. È ben vero che, quando poi il principiò è stabilito, ne seguono azioni R...T, che da esse si deducono, onde, la proposizione riprovata è solo in parte falsa. Tutto ciò si vede bene nelle leggi del linguaggio. La grammatica non ha preceduto, ma ha seguito la formazione delle parole. Ma le regole grammaticali, dopo che furono stabilite, hanno dato origine a qualche forma, che si è aggiunta a quelle esistenti. Die Beziehungen zwischen subjektiven Phänomenen [darunter versteht er wechelseitige Beziehung zwischen den Vorstellungen zweier Menschen über objektive Zusammenhänge] sind oft eine genaue Kopie der entsprechenden objektiven Phänomene. Oft beobachtet man folgenden Unterschied. Aus irgendeinem Anlaß heraus führen manche Leute die Handlungen P...Q aus. Wenn sie dann darüber nachdenken finden sie heraus, oder glauben herauszufinden, dass P...Q die logische Konsequenz dieses Prinzips sind. In Wirklichkeit sind aber nicht P...Q die Konsequenz dieses Prinzips, sondern das Prinzip ist die Konsequenz von P...Q. Wenn aber das Prinzip erstmal fest steht, dann folgen hieraus die Handlungen R...T, die logisch auf diese folgen, so dass die unrichtige Aussage nur teilweise falsch ist. All das sieht man an den Gesetzen der Sprache. Die Grammatik ging den Wörter nicht voraus, sondern folgte der Bildung der Wörter. Als aber die Regeln der Grammatik einmal da waren, entstanden hieraus neue, die an die schon existierenden angefügt wurden.

Was er eigentlich sagen will, können wir mit seiner, in der Linguistik sehr umstrittenen These, über die Sprache erläutern. Er meint also, dass wenn sich mal einige Wörter herauskristallisiert haben, sich irgendwann eine Struktur bildet, mit der man diese dann sinnvoll aneinanderreihen kann. Wird es dann komplexer, entweder weil man nicht nur in der Vergangenheit sondern auch in der Vorvergangenheit sprechen will, dann wird diese neue Struktur in die alte eingefügt und zwar so, dass die alte Struktur noch funktioniert, andernfalls hätte man ja ein Chaos.

Die These an sich ist umstritten. Chomsky geht davon aus, dass Grammatik quasi "angeboren" ist. Ein Argument für diese These ist der Umstand, dass Kinder meist defizitäre Sätze hören, aber trotzdem ein gesellschaftlich stabiles Regelwerk lernen.

Ein weiteres Argument für die These Chomskys wäre die Tatsache, dass auch Sprachen, die nichts miteinander zu tun haben, z.B. Persisch und Spanisch, Unterscheidungen treffen, die "sachlogisch" nicht notwendig sind. Diese Unterscheidungen versuchen wiederum alle Sprachen zu treffen, soweit das morphologische Material dies zulässt.

Desweiteren bleibt die Frage, wie man grammatikalische Regeln überhaupt erlernt. Theoretisch "gelernt" wird es ja nicht und es werden auch nicht alle Milliarden von Möglichkeiten "auswendig" gelernt, was ja unmöglich wäre.

Will man seine These zurechtrücken und das erläutern, was er eigentlich sagen will, dann könnte man anders argumentieren. Liegt das morphologische Material fest, ist als P...Q ausgeführt, dann sind damit teilweise auch die möglichen Erweiterungen umschrieben. Der deutsche Konjunktiv zum Beispiel ist zusammengebrochen, weil er morphologisch schwer zu bilden ist (siehe hier www.franzoesisch-lehrbuch.de, allgemeines zur Sprachphilosophie siehe hier www.spanisch-lehrbuch.de). Sagen will er wohl, auch wenn er sich reichlich verquast ausdrückt, dass bestimmte Handlungen, die schwach oder falsch motiviert waren, wiederum zu anderen Handlungen führen, die dann, aufgrund der Umstände, die durch die vorherigen Handlungen geschaffen wurden, richtig sein können.

Er will uns also sagen, das in der Psychologie und der Soziologie und zu einem gewissen Grad auch in der Ökonomie, geschichtliche Prozesse zu unterschiedlichen Situationen führen, die mit allgemeinen "Gesetzen" nur sehr bedingt beschrieben werden können. Diese Bedingungen aber wiederum einen Ausgangszustand schaffen, der andere, davon abhängige Handlungen, als logisch erscheinen lassen.

Das ist zwar durchaus richtig, widerspricht aber seiner bis zum Abwinken gesungenen Suada von seinen allgemeinen Gesetzen. Wir hoffen zum Beispiel schwer, dass in der Astronomie, deren Methoden will er ja zum Beispiel auf die Ökonomie anwenden, keine individuellen Prozesse ablaufen, die dazu führen, dass bestimmte Kräfte, etwa die Gravitationskraft, auf einmal nicht mehr wirken, denn dann würde ja der Monitor auf dem Tisch wackeln. Wir müssen aber anderseits zugeben, dass bei allen Sozialwissenschaften das Ergebnis eines Prozesses den weiteren Prozess determiniert.

Nun will er uns aber schlussendlich mitteilen, dass Demokratie im Grunde auch nur eine Religion ist (siehe unten), Humanität ein Geschwafel von Gutmenschen (da haben wir irgendwie ein Gesetz, das Gutmenschen Geschwafel taucht in jedem Forum auf, manche Leute wollen Bösmenschen sein), die Sozialisten im Endeffekt auch nur an die Fleischtöpfe Ägyptens wollen und sonst noch alles Mögliche dieser Art. Er könnte uns natürlich jetzt einfach mitteilen, dass er in aller Ruhe die üppige Erbschaft seines Onkels versaufen und sich ansonsten als Elite fühlen will. Das wiederum würde jetzt natürlich nicht besonders wissenschaftlich tönen, drum argumentiert er mit viel A, B, C, das tönt dann wissenschaftlicher.

Si può ignorare che B è conseguenza di A o credere che sia invece conseguenza di altro fatto reale C; o si può, pure sapendo che B è conseguenza di A, deliberatamente volerlo considerare come conseguenza di C. Il primo caso è quello di errori scientifici: e sempre se ne avranno esempii, perchè fallibile è l'uomo. Il secondo caso si osserva nelle finzioni legali; nei ragionamenti che usano fare i partiti politici, per opprimersi vicendevolmente, o in altre simili circostanze; è così che ragiona, nella favola, il lupo che vuole mangiare l'agnello. La maggior parte dei ragionamenti che si fanno per imporre balzelli è di tale fatto: si dice che si vogliono porre quei balzelli B in relazione con un certo principio di giustizia, o d'interesse generale C; ma in realtà B è legato, come effetto o causa, al tornaconto A della classe dominante. Es ist möglich, dass man nicht weiß, dass B die Konsequenz von A ist oder anstatt dessen glaubt, dass B die Konsequenz einer anderen realen Tatsache C ist. Möglich ist auch, dass man, obwohl man weiß, dass B die Konsequenz von A ist, man B als die Konsequenz von C betrachtet. Im ersten Fall handelt es sich um wissenschaftliche Fehler, für die es immer Beispiele geben wird, denn der Mensch ist fehlbar. Den zweiten Fall kann man bei juristischen Fiktionen beobachten. Begründungen wie sie gewöhnlich politische Parteien machen, um sich gegenseitig zu bekämpfen oder in ähnlichen Situationen. So argumentiert auch der Wolf in der Fabel, der das Schaf fressen will. Die meisten Gründe die für die Erhebung von Steuern angeführt werden, sind von dieser Art. Es wird dann vorgetragen, dass man die Steuern B erheben wolle, weil dies irgendeinem Prinzip der Gerechtigkeit oder dem allgemeinen Interesse C dient. Tatsächlich jedoch hängt B ursächlich mit dem Vorteil der dominierenden Klasse A zusammen.

Was er uns mit seinem Verbalbrimborium sagen will ist, dass manchmal Maßnahmen als der Allgemeinheit dienlich verkauft werden, die eigentlich nur einer bestimmten Gruppe bzw. einer einzelnen Person nützen und zu Lasten des Rests der Menschheit gehen.

Beispiele dafür gibt es tonnenweise, aber es ist eine Binse und erkenntnistheoretisch Nonsense, auch wenn er mit viel A, B, C und seiner skurrilen Schreibe den Eindruck vermittelt will, dass es sich um wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse handelt.

Erkenntnistheoretischer Mumpitz ist es deswegen, weil es nicht ausreicht, bei jeder Maßnahme, die einem nicht in den Kram passt, den kausalen Zusammenhang zu verneinen, weil es erstens manchmal schwierig ist, zu erkennen, ob ein solcher vorliegt oder nicht und weil zweitens seine Grundannahme falsch ist. Es gibt keine Maßnahme und kein Handeln, das nicht irgendwie von bestimmten Wertvorstellungen motiviert ist, auch wenn er diese Mantra ständig vorträgt. Auch wer, wie er, die Demokratie, Humanismus, Aufklärung als Religion bezeichnet, hat Werte, wenn auch, wie bei ihm, nicht richtig klar ist, welche dies sind. Es beginnt nun, die lange Philippika gegen jede Art von Moral und Ethik.

Vi sono certi fenomeni ai quali nelle nostre società si dà il nome di ETICI o MORALI, che tutti credono conoscere perfettamente, e che nessuno ha mai saputo rigorosamente definire. Non sono mai stati studiati da un punto di vista interamente oggettivo. Chi se ne occupa ha una qualche norma che vorrebbe imporre altrui, e da lui stimata superiore ad ogni altra. Egli quindi ricerca non già ciò che uomini di un dato tempo e di un dato paese chiamano morale, ma ciò che a lui pare doversi chiamare con quel nome; e quando pure degna studiare qualche altra morale, egli la vede solo attraverso ai proprii pregiudizi, e si contenta di paragonarla alla sua, che è misura e tipo di ogni altra. Quel paragone porta a varie teorie, implicite, od esplicite. La morale tipo è stata considerata come alcunchè di assoluto; rivelata od imposta da Dio, secondo il maggior numero; sorgente dall'indole dell'uomo, secondo alcuni filosofi. Se ci sono popoli i quali non la seguono ed usano, è perchè la ignorano, e i missionari hanno l'ufficio di insegnarla ad essi e di aprire gli occhi di quei miseri alla luce del vero; oppure i filosofi si daranno briga di togliere i densi veli che impediscono ai deboli mortali di conoscere il Vero, il Bello, il Bene, assoluti; i quali vocaboli sono spesso usati sebbene nessuno abbia mai saputo cosa significassero, nè a quali cose reali corrispondessero. Chi sottilizza su tale materia vede nei diversi generi di morale, taluno ora dice anche nelle varie religioni, uno sforzo dell'Umanità (altra astrazione del genere delle precedenti, sebbene un poco meno incomprensibile) per giungere alla conoscenza del sommo Bene e del Vero. Es gibt einige Phänomene, die man in unserer Gesellschaft Ethik oder Moral nennt und die alle perfekt zu kennen glauben und die noch nie irgendjemand genau definieren konnte. Sie sind noch nie von einem rein objektiven Standpunkt aus analysiert worden. Wer sich damit beschäftigt, geht von einer bestimmten Norm aus, die er anderen auferlegen will und die er als jeder anderen überlegen betrachtet. Er untersucht also erstmal nicht das, was bestimmte Menschen zu einer bestimmten Zeit Moral nannten, sondern das, was man seiner Meinung nach so nennen müsste und selbst wenn er sich herablässt eine andere Moral zu studieren, dann betrachtet er sie nur durch die Brille seiner eigenen Vorurteile und gibt sich damit zufrieden, sie mit seiner eigenen zu vergleichen, die das Maß aller anderen ist. Dieser Vergleich führt dann zu verschiedenen, explizit oder implizit, Theorien. Die ideale Moral wird dann als etwas Absolutes betrachtet. Sie wurde entweder direkt von Gott offenbart, das ist das, was die meisten glauben, oder ist eine Projektion des Menschen [wahrscheinlich meint er Ludwig Feuerbach], wie manche Philosophen sagen. Wenn es Völker gibt, die sich nicht nach ihr richten, dann könne das nur daran liegen, dass sie sie nicht kennen und die Missionare haben dann die Aufgabe, sie diesen zu lehren und jenen Elenden die Augen zu öffnen, damit sie das wahre Licht sehen. Möglich ist auch, dass die Philosophen sich abmühen, die schweren Schleier, die die Schwachen daran hindern das Wahre, Schöne und Gute zu erkennen, wegzunehmen. Diese Wörter werden oft verwendet, obwohl niemand jemals hat in Erfahrung bringen können, was sie eigentlich bedeuten oder was ihnen in der Realität entspricht. Wer über solchen Fragen grübelt, der sieht in den verschiedenen Typen der Moral, manche sagen jetzt sogar in den verschiedenen Religionen, einen Versuch der Menscheit (eine andere Art von Abstraktion von der gleichen Art wie die vorhergehenden, wenn auch weniger unverständlich) das Gute und Wahre zu erfassen.

Diese Aussage "... Chi se ne occupa ha una qualche norma che vorrebbe imporre altrui, e da lui stimata superiore ad ogni altra...." trifft auf jeden Fall auf Pareto zu, denn jeder der seine Meinung nicht teilt, also dass allein das Recht des Stärkeren legitim ist, das ergibt sich nun mal aus jeder Abwesenheit von Moral, siehe unten, wo er es nochmal explizit sagt, hat unehrenhafte Motive. Beschäftigt er sich mit der Moral der anderen, "...e quando pure degna studiare qualche altra morale, egli la vede solo attraverso ai proprii pregiudizi...", tut er dies durch die Brille seiner Vorurteile. Sich selbst hat er auf jeden Fall zutreffend beschrieben, allerdings hat er kein Gesetz gefunden, er hat nur das Resultat Pareto beschrieben, Ergebnis kontingenter Einflüsse.


Er ist also da, wo er immer hin wollte, bei der reinen Polemik. Über das Wahre, Schöne und Gute und dessen Instrumentalisierung lästert der Autor häufig selbst (Goethe Institut), allerdings schüttet Pareto das Kind mit dem Bade aus. So allgemein ist es schlicht Nonsense, zumal er nicht mal genau definiert, was er eigentlich unter Moral versteht. Verstehen wir zum Beispiel unter Moral auch eine bestimmte Einstellung zur Bildung, dann bewegen wir uns sehr schnell in einem Bereich, wo wir empirisch belastbare Thesen aufstellen können und es um knallharte ökonomische Fakten geht.

Vermutlich meint er auch nicht, dass das Strafgesetzbuch revidiert werden sollte, da es ja auf moralischen Vorstellungen beruht. (Wobei wir da gar nicht so sicher sein können, siehe unten.)

Was er aber meint, wissen wir nicht, denn wer die "sie" sind, die da irgendwo die Moral untersucht haben, wissen wir nicht. Vieles von dem was er schreibt, mag für seine Zeit relevant gewesen sein, aber die Neigung jemanden zu missionieren, ist heute kaum noch feststellbar. Polemisch ist die Äußerung über die Philosophen, die sich "abmühen" die "Schwachen" zu erleuchten. Realistischer ist wohl, dass sich die Leute über alles mögliche Gedanken machen und sich über alle möglichen Wege informieren.

Seine These ist aber rein marktwirtschaftlich wenig einleuchtend. Die meisten Philosophen sind ökonomisch erfolgreich und erzielen eine Auflage, wenn sie auf eine Publikum treffen, welches ihre Meinung teilt. Dass Philosophen zu einem Umschwung der öffentlichen Meinung geführt haben, hat Pareto noch nie erlebt. Da phantasiert er sich was zusammen.

Für einen Ökonomen ist das Folgende dann aber wirklich erstaulich. Wir können daraus lernen, dass pareto optimale Zustände irgendwie völlig belanglos sind.

Nell'epoca moderna quei concetti si modificarono, forse più nella forma che nella sostanza, ma in ogni modo accostandosi un poco più alla realtà, e si ebbe la teoria della morale evoluzionista; ma non perciò venne abbandonato il concetto di una morale tipo, soltanto essa fu cacciata alla fine dell'evoluzione, di cui segna il termine, sia in modo assoluto, sia temporaneamente. S'intende che quella morale tipo, scelta e fatta proprio dall'autore che la propugna, è migliore di tutte quelle che la precedettero. Ciò si può, volendo, dimostrare col sussidio di un'altra bellissima e, ai giorni nostri, potentissima entità metafisica denominata Progresso; la quale ci affida che ogni termine dell'evoluzione segna uno stato migliore di quello dato dal termine precedente; e che, per certe sue virtù occulte, ma non perciò meno efficaci, vieta che quello stato possa diventare peggiore. In der Moderne haben diese Vorstellungen eine Wandlung erfahren, vielleicht mehr noch formal als substantiell, so dass sie sich mehr an die Realität annähern. So gelangte man zur evolutionären Moral [abgestellt wird wahrscheinlich auf die Ideen von Herbert Spencer; kohärente moralische Vorstellungen führen bei ihm zu einem Vorteil in der evolutorischen Entwicklung], was aber nicht heißt, dass man die Vorstellung von einer idealen Moral aufgegeben hat. Ab jetzt war sie im Dienste der Evolution, deren Ende sie entweder für eine zeitlang oder endgültig herbeiführt. Es ist klar, dass diese Idealmoral von dem Autor, der sie verteidigt und selbst auserwählt und erschaffen hat, besser ist als alle anderen, die ihr vorausgingen. Das kann man auch, wenn man will, anhand einer anderen wunderschönen Idee, der heutzutage sehr wirkungsmächtigen, metaphysischen Einheit Fortschritt zeigen. Dieser sichert uns zu, dass jeder Fortschritt der Evolution zu einem besseren als dem vorangegangenen Zustand führt und der durch irgendwelche geheimen, dennoch aber effizienten Tugenden, verhindert, dass irgend ein Zustand sich verschlechtern kann.

Nun konzedieren wir ja ohne weiteres, dass ein Hopser von einem pareto optimalen Zustand zum nächsten pareto optimalen Zustand entlang der Kontraktkurve nicht unbedingt ein Fortschritt ist. Und wenn behauptet wird, dass Léon Walras, Carl Menger und Vilfredo Pareto einen Fortschritt in der Ökonomie bedeuten, dann kann man schon ins Grübeln kommen. Wenn dieser Schwachsinn dann 150 Jahre lang gepredigt wird, dann kann man schon so misanthropisch werden wie Vilfredo Pareto. Doch Stern, Kompass und Richtschnur des Ökonomen ist eben Goethe, Johann Wolfgang, siehe Präliminarien, und nicht die desorientierten Weicheier von der marginalen Laberfront.

Verachte nur Vernunft und Wissenschaft,
Des Menschen allerhöchste Kraft,
Laß nur in Blend- und Zauberwerken
Dich von dem Lügengeist bestärken,
So hab ich dich schon unbedingt!

Goethe, Faust

Der Fortschritt ist definitiv ein Fortschritt, denn wäre er keiner, hätte er wohl nicht stattgefunden. Vilfredo Pareto müsste erklären, warum Gesellschaften einen neuen Zustand dem alten vorziehen, obwohl der alte besser war.

Tatsächlich sagt das ja Mephistopheles, der sieht ja auch keinen Fortschritt in der Menschheitsgeschichte, bzw. dass es einen solchen gibt, ist das, was ihn nervt. Was aber wirklich überraschend ist, ist die Tatsache, dass er, der verhinderte Physiker und Astronom, mit Begriffen wie "Gefühl" operiert, die ein Geisteswissenschaftler in wissenschaftlichen Texten nie verwenden würde.

In realtà, e lasciando da parte quei discorsi vani od inconcludenti, tale morale tipo altro non è se non il prodotto dei sentimenti dell'uomo che la fa propria, sentimenti per la massima parte attinti nella società in cui vive quell'uomo, e per una minima parte suoi esclusivamente; ai quali dànno forma i sentimenti, e che lievemente modifica il ragionamento; ed essa non ha altro valore se non quello di manifestazione di quei sentimenti e di quel ragionamento. Ma il suo autore non l'intende davvero così. Egli ha accolto quella morale spinto dal sentimento, e si pone il problema: come dimostrarla coll'esperienza e la logica? Così necessariamente incorre in pure logomachie, poichè quel problema è, per indole propria, insolubile. Tatsächlich, wenn wir diese hohlen und inkongruenten Reden mal beiseite lassen, ist diese ideale Moral nichts anderes, als das Produkt der Gefühle desjenigen, der sie sich zu eigen macht, Gefühle die zum größten Teil in der Gesellschaft, in der dieser Mensch lebt, verankert sind , zu einem kleineren Teil, nur seine eigenen. Die Gefühle verleihen der Moral ihre Form und modifizieren die Art der Argumentation. Ihr einziger Zweck besteht darin, dass sich in ihr die Gefühle und Überlegungen manifestieren. Doch ihr Autor sieht das nicht so. Es war sein Gefühl, welches ihn zu einer bestimmten moralischen Einstellung trieb, woraus sich nun ein Problem ergibt. Wie soll man sie nun durch Fakten und Logik beweisen? Das führt dann zu reinen Wortgefechten, da es in der Natur dieses Problems liegt, unlösbar zu sein.

Er war oben schon mal weiter. "Gefühle" hält er offensichtlich für eine Kategorie sui generis, also etwas, das von rationalen Einschätzungen überhaupt nicht tangiert wird. Was ihm fehlt, ist die Fähigkeit zur Introspektion.

Als er seine Frau geheiratet hat, wird er wohl "Gefühle" für sie gehabt haben. Also sie ihn dann hat sitzen lassen, was sie tatstächlich, nachvollziehbarerweise, wer will schon mit so einem Ekelpaket zusammen leben, getan hat, und noch einen Teil des Schmuckes mitgenommen hat, er also etwas mehr über sie erfahren hat, haben sich seine "Gefühle" wohl geändert.

Das heißt, dass Gefühle auch abhängen von einer Sicht auf die Wirklichkeit und sich mit dieser Sicht auf die Wirklichkeit auch ändern. "Gefühle" sui generis gibt es schlicht nicht. Die Vorstellung von etwas modifiziert die subjektive Einstellung zu diesem etwas.

Die veränderte subjektive Einstellung gegenüber anderen (europäischen) Kulturräumen im 21. Jahrhundert im Vergleich zu der Wahrnehmung im 19. und 20. Jahrhundert beruht auf veränderten Konnotationen, Erfahrungen, rationalen Überlegungen etc.. Im Grunde kann man gegen sein Geschwurbel aber gar nicht argumentativ vorgehen, weil er gar nicht konkret sagt, was er eigentlich meint, worin wir wiederum einen Offenbarungseid sehen. Jenseits der in der Parallwelt verankerten mathematischen Modellierung, liefern die Ökonomen eigentlich nur noch Geschwätz. Wir lernen am grauenhaften Schicksal des Vilfredo Pareto, dass pareto optimale Zustände irgendwie gaga sind.

Zyniker haben ein prinzipielles Problem. Es mag Leute geben, die zum Zyniker geworden sind, die es also vorher nicht waren, das sind dann sozusagen die Zyniker de luxe. Diese haben dann die Tendenz durch ihren Zynismus genau das zu untergraben, was dem Zynismus widerstehen könnte. Cervantes hat das mal treffend zusammengefasst: La desesperanza es un crimen: Die Hoffnungslosigkeit ist ein Verbrechen.

Gli uomini, e probabilmente anche gli animali viventi in società, hanno certi sentimenti che in circostanze determinate dànno norma alle loro azioni. Quei sentimenti dell'uomo sono stati divisi in varie classi, tra le quali sono da notarsi quelle denominate: religione, morale, diritto, costume. I confini tra quello varie classi neppure ora si possono segnare con precisione, e fu tempo in cui tutte quelle classi erano indistinte e costituivano un insieme pressochè omogeneo. Esso non hanno precisa corrispondenza oggettiva e sono solo un prodotto della nostra mente; perciò è vano di ricercare, ad esempio, cosa sia oggettivamente la morale, o la giustizia. Eppure gli uomini in ogni tempo hanno ragionato come se morale e giustizia avessero esistenza propria, a ciò tratti dalla tendenza, che in essi é fortissima, di dare carattere oggettivo ai fatti soggettivi, e dal bisogno prepotente di ricoprire con una vernice logica le relazioni dei loro sentimenti. Simile origine hanno la maggior parte delle dispute teologiche, nonchè il concetto veramente mostruoso di una religione scientifica. Die Menschenn und vielleicht auch die Tiere, die in Gesellschaft leben, haben bestimmte Gefühle, die in bestimmten Situationen für ihr Verhalten bestimmend sind. Die Gefühle des Menschen hat man in unterschiedliche Klassen eingeteilt, worunter die hervorgehoben werden sollen, die dominierend sind: Religion, Moral, Recht, Sitte. Die Grenzen zwischen diesen unterschiedlichen Klassen kann man nicht mal heute scharf voneinander abgrenzen und eine Zeit lang wurde zwischen den diesen Gruppen nicht unterschieden und sie bildeten deshalb eine homogene Einheit. Es gibt nichts, was ihnen in der Realität entspricht und sie sind nur ein Produkt unseres Geistes. Es ist von daher völlig sinnlos, sich zu fragen, zum Beispiel, was objektiv die Moral oder die Gerechtigkeit ist. Dennoch haben sich die Menschen zu allen Zeiten gefragt, ob die Moral und die Gerechtigkeit isoliert betrachtet werden können, von daher der Drang, der hier so stark spürbar ist, etwas als objektive Fakten zu bezeichnen, was lediglich subjektiv ist und die Beziehungen ihrer Gefühle mit einem Lack von Logik zu bedecken. Die Dispute der Theologie haben einen ähnlichen Ursprung, wobei eine wissenschaftliche Theologie wirklich eine Monstrosität darstellt.

Der Text ist so vollkommen gaga, dass man kaum darüber diskutieren kann. Die "Gefühle" teilt er ein in vier Gruppen: Religion,Moral, Recht, Sitte.

Unter Religion können wir uns einigermaßen was vorstellen, unter Moral auch. Bei der Sitte hat er eingangs beschlossen, dass da etwas ist, was nur mechanisch ist, siehe oben. (Der Mann der einen Raum betritt und den Hut lüftend grüßt, tut das ohne jede weitere Reflexion.) Wir schließen daraus, dass es bei Pareto mechanische Gefühle gibt. Also wenn die Herauskristallisierung der Psychologie zur Metawissenschaft von Pareto abhängt, dann zieht sich das noch eine Weile hin.

Recht hält er ja nun auch für etwas, das rein subjektiv ist. Vermutlich würde er aber trotzdem Strafanzeige erstatten, wenn er auf der Straße zusammengeschlagen wird und sein Likörkellerr geplündert würde.

Das würde er dann ganz objektiv für eine Schweinerei halten. Im Grunde ist aber die Gruppe Religion so groß, wie die Gruppe Sitte, den genau genommen ist völlig unklar, was "religiöse Gefühle" sind.

Wenn er damit die Wertschätzung / Bedeutung meint, die manche Leute den Inhalten / Riten / Symbolen einer bestimmten Religion zumessen, dann würde der Autor sagen, dass diese Gruppe immer kleiner wird, vielleicht sogar demnächst gänzlich verschwindet.

Irre wird es aber dann im Folgenden. Zuerst macht er die Einteilung und stellt dann fest, dass man sie eigentlich nicht machen kann. Bei der mathematischen Darstellung der Grenzrate der Substitution war er irgendwie besser aufgehoben.

Aus dem Folgenden können wir dann entnehmen, dass er in die Kategorie Recht wohl gesellschaftliche Vorstellungen über Anstand, Fairness, Gerechtigkeit etc. steckt.

Was die Wirtschaft angeht, haben diese Vorstellungen sehr wohl eine objektive Verankerung. Ein Kaufmann, der diese Werte grob missachtet, ist nämlich schnell pleite, weil niemand mehr was mit ihm zu tun haben will.

Das Problem bei ihm ist, dass er eigentlich gegen bestimmte politische Strömungen argumentieren will, Demokratie und soziale Bewegungen. Die hat er im Hinterkopf. Wenn er also über Religion, Recht, Sitte schwadroniert, dann meint er Religion, Recht, Sitte in Bezug auf diese Strömungen. Er will schlussendlich darauf hinaus, später sagt er es klipp und klar, dass diese soziale Strömungen nur Humanitätsgedusel sind und der Glaube an Demokratie eine Religion.

Der Autor würde ja den ganzen Pareto Optima Quark schlicht beerdigen. Wenn man es aber kanonisiert, dann sollte man es in den richtigen Kontext stellen. Mit dem pseudowissenschaftlichen Hokuspokus der sich in jedem Lehrbuch finden lässt und Jahr für Jahr in Vorlesungen gepredigt wird, soll das Gleiche gezeigt werden, was er hier verbal zeigen will.

Er will im Modell zeigen, dass der reine, weder durch Geld, Eingriffe des Staates oder Macht verfälschte Tausch die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt optimiert. Allerdings dient das Modell erstmal nur der Illustration, lässt also im Grunde offen, ob es nicht Gründe gibt, von dieser modelltheoretischen Idealvorstellungen abzuweichen.

Betrachtet man aber die vorangestellte Introduzzione alla Sociologia stellt man fest, dass er das bierernst meint. Er sieht das nicht, wie Alfred Marshall, der klar hervorhebt, dass sein Modell lediglich ein Instrument ist, um bestimmte Zusammenhänge zu erläutern, als Instrument der Analyse. (Allzuviel analysieren kann man mit Pareto ja ohnehin nicht. Es ist lediglich, neben dem Modell von Alfred Marshall und Léon Walras eine weitere Methode, ein Marktgleichgewicht zu beschreiben.)

Was die Texte von Pareto extrem schwer lesbar macht, ist die Tatsache, dass sie widersprüchlich und ungenau sind. Hatten wir oben noch das "reine Gefühl" so stellt er jetzt fest, dass Gefühle auch einen Ursprung haben können und in Beziehung stehen zu bestimmten sozialen Situationen. Ein Erkenntnisfortschritt ist zwar irgendwie vorhanden, aber im Grunde produziert er nur noch viel mehr Widersprüche.

Le ricerche che possono utilmente instituirsi su quei sentimenti sono rivolte a conoscere quale ne è l'indole, l'origine, la storia; in quali relazioni stanno fra di loro e con altri fatti sociali; le relazioni che possono avere coll'utilità dell'individuo e della specie. Anche occupandosi di tali ricerche, è ben difficile che gli uomini procedano in modo interamente sereno e scientifico; a ciò si oppone il profondo commovimento dell'animo che da esse ricevono. Solitamente chi ragiona dei sentimenti ora accennati ne fa due classi, e pone nella prima quelli in cui consente, che sono detti veri e buoni; nell'altra, quelli da cui dissente, che sono detti falsi e cattivi: e quell'opinione informa ogni suo giudizio, impronta ogni sua ricerca. In Europa, dal medio evo sino verso il secolo XVIII, non era lecito di discorrere delle religioni che non fossero la cristiana, se non come di funesti errori; ora è sorta una religione umanitaria-democratica, e questa sola è vera e buona; le altre, compresa la cristiana, sono false e perniciose. Chi manifesta tali concetti si figura ingenuamente essere scientificamente molto al di sopra di coloro che, per il passato, la medesima intolleranza diversamente usavano. Sinnvoll wäre eine Forschung, die sich damit beschäftigt den Charakter, den Ursprung und die Entwicklung dieser Gefühle zu erforschen und die Beziehung, die sie zueinander und zu anderen sozialen Fakten haben, inwiefern sie dem Individuum und der Gattung nützlich sein können. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die Menschen, die sich diesen Fragen widmen, gewissenhaft und wissenschaftlich vorgehen. Dem steht die Gemütserregung entgegen, die diese in ihnen auslösen. Gewöhnlich teilt derjenige, der sich mit den genannten Gefühlen beschäftigt, diese in zwei Kategorien ein. In der ersten Kategorie befinden sich dann all die Gefühle, denen er zustimmt, die man für wahr und gut hält. In der anderen all jene, mit denen er nicht übereinstimmt, die man für falsch und schlecht hält. Diese Meinung wird sein Urteil überall steuern und seine Forschung beeinflussen. In Europa war es vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert weder erlaubt über andere als über die christliche Religion nachzudenken, noch über die schweren Fehler. Jetzt gibt es eine humanitär-demokratische Religion, die einzig wahre und gute. Die anderen, einschließlich der christlichen, sind falsch und schädlich. Jeder der sich dieser Meinung anschließt, meint, dass er jenen, die in der Vergangenheit die gleiche Intoleranz zeigten nur umgekehrt, aus wissenschaftlicher Sicht überlegen sei.

Hieraus lernen wir auf jeden Fall zwei Dinge. Unter Religion versteht er nicht das, was man üblicherweise unter Religion versteht, denn es gibt auch eine humanitär - demokratische Religion.

Religion ist für ihn wohl alles, was im Sinne Popper nicht falsifizierbar formuliert ist, also mit der Realität nicht in Konflikt und damit auch nicht überprüft werden kann.

Irgendwie geht er dann des weiteren davon aus, dass der Religion wie auch der Demokratie und dem Humanismus "Gefühle" zugrunde liegen. Das heißt wiederum, dass die "Gefühle" sich geändert haben müssen, wenn die christliche Religion die demokratisch-humanitäre Religion abgelöst hat.

Wir schließen daraus, dass der Satz "Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die Menschen, die sich diesen Fragen widmen, gewissenhaft und wissenschaftlich vorgehen" absolut richtig ist.

Demokratie und Humanismus ist für ihn etwas derartig Schreckliches, dass er sich redlich abmüht zu beweisen, dass der Humanismus auf derselben Stufe steht wie das Christentum mit Inquistition und allem drum und dran.

Spannend wäre jetzt natürlich zu erfahren, warum sich die "Gefühle" geändert haben. Wenn sich "Gefühle" nämlich ändern, dann kann das auch durch Einsichten, Erfahrungen, Erkennen von Sachzusammenhängen etc. bedingt gewesen sein.

Leider stellt er aber nur fest, dass sie sich ändern, teilt uns aber nicht mit, warum sie sich ändern. Es wird ihm auch sehr schwer fallen, diese Änderung zu erklären, wenn man "Gefühle" als Kategorie sui generis betrachtet, die nicht sozial vermittelt sind.

In dem Moment würde aber seine zentrale These platzen. Es gäbe dann durchaus einen Bezug zu objektiven Sachverhalten und diese Beziehung könnten offengelegt werden. Wenn ein Wandel stattgefunden hat und "religiöse Gefühle" an Bedeutung verloren haben, wie er feststellt, dann könnte das auch einen Grund haben.

Je weiter er voranschreitet, desto wirrer wird es. Dass Benito Mussolini, der hat eine zeitlang in Lausanne bei Pareto studiert, begeistert war, ist nachvollziehbar. Hätte aber Pareto Relevantes gelehrt und hätte Mussolini dann eine richtige Arbeit gefunden, dann wäre den Italienern eine Menge Ärger erspart geblieben.

Per esempio, egli è persuaso che la guerra è immorale. Tale proposizione può soddisfare i suoi sentimenti e quelli di altri uomini, ma non si può dimostrare scientificamente, e nessuno può dire se la guerra sparirà mai dalla terra. La ripugnanza dello Spencer per la guerra e per i sentimenti bellicosi è meramente soggettiva; egli, seguendo una via solita per gli uomini, ne fa un principio oggettivo, e con quello giudica la morale dei diversi popoli. Egli non si avvede che per tale modo imita l'uomo religioso, pel quale ogni religione che non sia la propria, è falsa. Lo Spencer ha semplicemente la religione della pace; e tale religione vale nè più ne meno dell'islamismo, del buddismo, o di altra qualsiasi simile religione. Er [also Herbert Spencer] ist zum Beispiel davon überzeugt, dass der Krieg unmoralisch sei. Eine solche Haltung mag seinen und den Gefühlen anderer entsprechen, aber es läßt sich nicht wissenschaftlich beweißen und niemand kann sagen, ob der Krieg jemals von der Erde verschwinden wird oder nicht. Die Ablehnung des Krieges und kriegerischer Gefühle durch Spencer ist rein subjektiv. Er macht, wie dies viele Leute tun, hieraus einen objektiv gültigen Grundsatz und richtet so über die Moral anderer Völker [die Lust am Krieg spielen haben]. Er merkt nicht, dass er hier die religiösen Menschen imitiert, für die jede Religion, die nicht ihre eigene ist, falsch ist. Spencer ist lediglich ein Anhänger der Religion des Friedens und diese Religion ist nicht besser oder schlechter als der Islam, der Buddhismus oder irgendeine andere Religon.

Auch wenn wir wissen, dass er eine leidenschaftlicher Sammler von Likören und Weinen war und von daher annehmen, dass er manchmal ziemlich tief ins Glas geschaut hat, stellen wir fest, dass das Pareto Optimum eher ein Pareto Minimum ist.

Pareto hätte das sofort verstanden, wenn er mal an einem Krieg teilgenommen hätte. Wird man nämlich im Krieg zu einem Krüppel, etwa weil ein Bein amputiert wird, dann landet man ganz definitiv auf einer niedrigeren Indifferenzkurve.

Im Übrigen gibt es natürlich wissenschaftlich keine Argumente gegen den Krieg. Es lässt sich auch nicht wissenschaftlich beweisen, dass es eine schlechte Idee ist, sich ins Knie zu schießen, eine Liter Schweröl zu trinken oder den Kopf auf eine Eisenbahnschiene zu legen.

Aber nichts von dem ist pareto optimal. Es gibt aber eine Menge handfeste Gründe, auch ökonomische, die die Vermutung nahe legen, dass für die am Tausch von Bomben beteiligten Parteien ein Pareto Minimum realisieren. Ist das Tauschgut ein Ungut, dann ist es Pareto Optimal, den Tausch dieses Ungutes einzustellen. So könnte man argumentieren. Der geschickte Didaktiker muss sich auch in das wirre Weltbild eines Verrückten einarbeiten können und ihn da abholen, wo er ist.


Ob er völlig frei dreht, weil es in der Welt des Pareto Optimums keine Realität mehr gibt, oder ob er so hacke war, dass er von der Realität nichts mehr mitbekommen hat, ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall dreht er völlig frei.

Supponiamo una collettività costituita da un lupo e da tun agnello: la felicità del lupo sta nel mangiare l'agnello, quella dell'agnello, nel non esser mangiato. Come facciamo a render felice quella collettività? Nell'umano genere, ci sono popoli bellicosi e popoli imbelli; la felicità dei primi sta nol conquistare i secondi, e la felicità di questi, nel non essere conquistati. Occorre ricorrere a qualche altro principio, ed eliminare, per esempio, la felicità dei popoli bellicosi; sentenziarla meno degna di quella dei popoli imbelli, che si considererà sola. Ma in tal caso quel bel principio, che era stato instituito apposta per sciogliere i problemi morali, all'atto pratico si mette da parte, e non serve più a niente. La felicità dei romani stava nel distruggere Cartagine; la felicità dei cartaginesi, forse nel distruggere Roma, per fermo, nel non avere distrutta la città loro. Come farai a procacciare la felicità dei romani e dei cartaginesi? Gehen wir mal von einer Gemeinschaft zwischen Wolf und Schaf aus: Das Glück des Wolfes besteht darin, das Schaf zu fressen und das Glück des Schafes besteht darin, nicht gefressen zu werden. Wie können wir eine solche Gemeinschaft glücklich machen? Unter den Menschen gibt es kriegerische Völker und nicht kriegerische Völker. Das Glück der kriegerischen Völker besteht darin, die zweiten zu erobern und das Glück dieser besteht darin, nicht erobert zu werden. Man muss dann auf ein anderes Prinzip zurückgreifen und, zum Beispiel das kriegerische Volk an seinem Glück hindern. Damit würde man es für weniger würdig halten, als das unkriegerische Volk, dessen alleinige Interessen man berücksichtigen würde. Dann hätte aber das schöne Prinzip, das man gewählt hat um genau diese moralische Problem zu lösen, keine Geltung mehr und würde zu nichts mehr nützen.

Es ist nun unstrittig, dass man einen Vergewaltiger, Mörder, Drogendealer mit den Mitteln des Strafrechts nicht glücklich machen kann. Das ist aber auch nicht der Sinn des Strafrechts.

Pareto durchdenkt da einen Fall, den das Strafrecht nicht vorsieht. Im Einzelfall kann man sie aber therapieren, wie ja auch nach dem zweiten Weltkrieg einige Völker therapiert und geheilt wurden, woraus wir schon ersehen können, dass sein Beispiel etwas schief ist, denn Völker, die an und für sich kriegerisch sind, scheint es nicht zu geben. Es gibt aber viele Irregeleitete.

Auch der Vergleich mit dem Wolf und dem Schaf hinkt, weil diese Art der Beziehung nicht auf menschliche Gemeinschaften übertragbar ist. Diese Art der Auseinandersetzung wäre kein wohlstandmehrender Wettbewerb, sondern das genaue Gegenteil. Würde auf die Elimation von wirtschaftlich sinnvollem Wettbewerb hinauslaufen. Richtig ist, dass Mafiosis nicht gerne in den Knast gehen wollen, sie sind da nicht glücklich. Richtig ist aber auch, dass es für Gesellschaft günstiger ist, wenn der erfolgreiche Unternehmer, der Produkte in besserer und billigerer Qualität anbietet, nicht von seinem leistungsschwächeren Mitkonkurrenten erschossen wird.

Wer sich schon immer mal gefragt hat, ob es allzuviel Sinn macht in faschistoiden Ideologien nach Inhalten zu suchen oder ob sich nicht schlicht um kriminelle Vereinigungen handelt, der kann finden, dass Pareto die Frage beantwortet, denn das Strafrecht ist auch nur Ausdruck von Humanitätsgedusel.

Potrebbesi rispondere: la felicità totale, ove i romani non distruggessero Cartagine, nè i cartaginesi Roma, sarebbe maggiore che ove una di quelle città fosse distrutta. Tale asserzione è campata per aria e non può essere sussidiata dalla menoma prova. Come si fa a paragonare quelle sensazioni piacevoli, o spiacevoli, e a sommarle! Ma per spingere, sino all'estremo le concessioni, supponiamo che ciò si possa fare, e poniamoci, per esempio, il problema di ricercare se la schiavitù è morale o no. Se vi sono molti padroni e pochi schiavi, può darsi che le sensazioni piacevoli dei padroni abbiano una somma (?) maggiore delle sensazioni spiacevoli degli schiavi; e viceversa se vi sono pochi padroni e molti schiavi. Ma tale soluzione no sarebbe certamente accettata, nel primo caso, da coloro che vogliono usare il principio del maggiore benessere del genere umano. Per sapere se il furto è, o non è, morale, dobbiamo noi paragonare i sentimenti spiacevoli del derubato, ai sentimenti piacevoli del ladro, e ricercare quali hanno maggiore intensità? Man könnte antworten: Das Glück wäre am größten, wenn die Römer nicht Karthago und die Karthager nicht Rom zerstören, anstatt dass eine dieser beiden Städte zerstört würde. Diese Behauptung wird überall verbreitet, obwohl es hierfür nicht den geringsten Beweis gibt. Wie soll man diese angenehmen oder unangenehmen Empfindungen miteinander vergleichen! Um aber mal das Argument zu Ende durchzudenken: Nehmen wir mal an, dass dies möglich wäre und diskutieren wir, als Beispiel, das Problem, ob die Sklaverei moralisch ist oder nicht. Wenn es viele Herren gibt und wenige Sklaven, dann ist es möglich, dass die angenehmen Empfindungen der Herren in der Summe (?) größer ist als die unangenehmen der Sklaven und umgekehrt, wenn es wenige Herren gibt und viele Sklaven. Diese Lösung würde aber, im ersten Fall, von jenen nicht akzeptiert, die das Prinzip des größten Wohl für die menschliche Gattung anwenden wollen. Müssen wir nicht, um zu wissen, ob der Diebstahl moralisch ist oder nicht, die unangenehmen Empfindungen des Beraubten mit den angenehmen Empfindungen des Diebes vergleichen?

Praktisch würde Pareto natürlich rasch eine Antwort finden für sein Frage. Raubt ihm ein Dieb seinen Weinkeller leer oder brennt seine Frau mit dem wertvollen Schmuck durch, was sie getan hat, ist er natürlich stinksauer und schreit nach der Polizei. Würde die Polizei jetzt abwägen zwischen den negativen Gefühlen von Pareto und den positiven Gefühlen des Diebes wäre Pareto natürlich noch sauerer. Die Ideen Paretos sind also nur für den Räuber interessant oder für denjenigen, der andere Völker unterjochen will, wie Mussolini das ja mit Äthiopien gemacht hat.


Wenn man zwei Psychopathen hat, bei denen der eine der Meinung ist, der andere sei ein Werwolf, der andere den anderen für den Satan hält und die sich deshalb an die Gurgel springen, dann haben wir nach Pareto eine Situation, bei der sich nicht entscheiden lässt, ob man sie daran hindern sollte sich gegenseitig umzubringen oder nicht, da wir ja nicht wissen, ob der getötete Satan mehr angenehme Empfindungen hat, als der getötete Werwolf.

Der Stand der medizinische Forschung ist aber, dass man beide mit Benzodiazepine sedieren würde, was den psychotischen Anfall dann erstmal löst und die Patienten wieder ansprechbar werden lässt.

Unter Umständen ist dann eine Therapie möglich. Beide würden also durch den Eingriff eine höhere Stufe der Wohlfahrt erreichen. Die Frage, die in seinem Beispiel, Rom und Karthago, also zu stellen wäre, ist, ob Scipio Africanus und Hannibal nach heutigem Stand der Medizin therapierbar waren.

Eine Therapie kann auch darin bestehen, öknomische Zusammenhänge aufzuzeigen. Wenn er mal Adam Smith, Jean Baptiste Say und Alfred Marshall gelesen hätte, dann hätte er auch etwas von Wirtschaft verstanden, denn schon dort kann man nachlesen, dass wohlhabende Nachbarn geeignet sind, den Wohlstand eines Landes zu fördern, arme Nachbarn bringen nichts. Die haben nichts, was man dort kaufen kann und folglich kann man ihnen auch nichts verkaufen.

Die Römer haben ihren Wohlstand durch die Zerstörung Karthagos 146 vor Christus langfristig überhaupt nicht gesteigert.

Auch sein zweites Beispiel ist unglücklich, denn mit genau dieser Frage befasst sich ausführlich Adam Smith. Sklaven sind teurere Arbeitskräfte als bezahlte Arbeiter und kein Land, dass Sklaverei bzw. Leibeigenschaft duldete, war wirtschaftlich erfolgreicher, als die Länder, die das nicht duldeten. Es war genau umgekehrt.

Im Grunde haben wir bei Pareto das für faschistische Strömungen typische irrationale Gestammel. Allerdings zeigt sich in dem Gestammel auch der Charakter, die Schwäche und der Irrsinn des Pareto Optimum Geschwurbels.

Das Pareto Optimum arbeitet mit einem behavioristischen Ansatz, ein Ansatz, der sich am besten anhand der Nahrungsmittel Aufnahme zeigen lässt.

Aus diesem Bereich stammen ja auch alle Beispiel (im Orginal Wein / Brot).

Hat jemand Hunger, dann läuft ihm das Wasser im Mund zusammen, wenn er Brot sieht. Je mehr sein Hunger gestillt ist, desto weniger stark wirkt das Stimulus / Reiz <=> Reaktion Schema.

Von der Tatsache, dass das Modell selbst in primitivsten Situationen reale Verhältnisse nicht beschreibt, der Griff zu Nudeln oder Reis bei Aldi erfolgt via Pi mal Daumen und nicht aufgrund irgendwelcher abnehmenden Grenznutzen, stellt das Modell auf real völlig irrelevante Zusammenhänge ab.

Es gibt keine Situation, wo Waren gegen Waren getauscht werden, es gibt insbesondere keine Situation, wo beliebige Mengen von Waren gegen beliebige Mengen von Waren getauscht werden. Es wird allerhöchstens (aber höchst selten) EIN STÜCK / EINE BESTIMMT MENGE gegen ein EIN STÜCK / EINE BESTIMMTE MENGE von Waren getauscht, so dass es gar keinen abnehmenden Grenznutzen gibt. In der Masse der Fälle lässt sich die gesamtwirtschaftliche Nachfragekurve NICHT mit abnehmendem Grenznutzen erklären. Die gesamtwirtschaftliche Nachfragekurve hat einen fallenden Verlauf, weil mit abnehmendem Preis die Anforderungen an die Nutzenhöhe sinken und so vermehrt EIN Stück einer Ware gekauft wird. Die fallende Nachfragekurve bei Smartphones lässt sich nicht damit erklären, dass der Grenznutzen der Smartphones mit zunehmender Menge sinkt. Man kauft davon nämlich nur EINES. Allerdings muss ein Smartphones nicht allzuviel Nutzen stiften, wenn es lediglich 10 Euro kostet. Es kaufen dann MEHR Leute ein Smartphone, aber nur EINES.

Die Ableitung des Martkgleichgewichts durch Alfred Marshall deckt beide Situationen ab. Die Abnahme des Konsums aufgrund des abnehmenden Grenznutzens und die Erschließung neuer Nachfrager, wenn der Preis sinkt und damit die geforderte Nutzungshöhe abgesenkt wird.

Niemand tauscht eine beliebige Menge an Smartphones nach Maßgabe des abnehmenden Grenzunutzens gegen beliebig viele Stereoanlagen.

Die allermeisten Entscheidungen kann ein Individuum aber schon deswegen nicht aufgrund von Grenznutzenüberlegungen treffen, weil er den Grenznutzen gar nicht kennt.

Das trifft für alle langlebigen Konsumgüter und langfristige bindende Verträge zu. Niemand ist in der Lage, den Nutzenzuwachs durch den Kauf eines Hauses mit dem Nutzenzuwachs durch 20 Autos zu vergleichen und selbst wenn er es könnte, kann die Situation sich in 20 Jahren ändern.

Das Pareto Optimum Geschwurbel ist also völliger Schwachsinn. Es stellt sich also die Frage, was er mit dem Gedöns überhaupt will.

Das erkennen wir, wenn wir seine verbal gehaltenen Hirnblähungen durchlesen. Er will eine Sitution konstruieren, bei der sich eine Entscheidung allein aus dem Nutzen, besser wäre wohl Triebbefriedigung, den letztlich sind seine und die Beispiele aus allen Lehrbüchern physiologischen / biologischen Vorgängen zuzuordnen, ergibt. Rein physiologische / biologische Vorgänge sind in der Tat Vorgänge, die naturwissenschaftlichen Methoden, wenn auch nicht der linearen Algebra, zugänglich sind.

Der Mensch ist dann sozusagen eine Pflanze, die unter bestimmten Umweltbedingungen am besten gedeiht. Hier ist es tatsächlich unsinnig, durch normative Eingriffe irgendwelcher Art das Optimum verändern zu wollen.

Normativen Überlegungen zugänglich wäre dann die Position auf der Kontraktkurve, die sich ja aus den jeweils unterschiedlichen Verteilungen ergibt.

Da wiederum will er uns weis machen, dass die Position auf der Kontraktkurve keinen Rückschluss auf die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt zulässt, weil die Indifferenzkurven der jeweiligen Tauschpartner nicht miteinander verglichen werden können, wobei das in seinem Modell sogar zutrifft, denn es geht davon aus, dass Bill Gates mit dem Bettler in Kenya Kartoffeln und Karotten tauscht.

Durchaus möglich, dass Bill Gates mit 50 kg Kartoffeln und 30 kg Karotten nur das gleiche Nutzenniveau erreicht, wie der Bettler in Kenya mit 5 kg Kartoffeln und 2 kg Karotten. Mit diesen, dem tobenden Leben entnommenen Beispielen, hat er dann wissenschaftlich nachgewiesen, dass a) normative Eingriffe des Staates in die Wirtschaft schädlich sind, weil dann kein Pareto Optimum erreicht wird und b), dass Aussagen über die Verteilung nicht wissenschaftlich fundiert sein können.

Anders formuliert: Der Mann gehört in die Klapse. Dies allein wäre kein interessanter Tatbestand, es laufen ein Haufen Irre durch die Gegend, man hat es ja bekanntlich nicht leicht, aber leicht hat's einen.

Erschütternd jedoch ist der Tatbestand, dass dieser Schwachsinn nun seit 120 Jahren gelehrt wird und in jedem Buch zur Mikroökonomie steht. Der Schwachsinn wird sogar in Klausuren abgefragt. Puh! Was soll man dazu sagen? Man kann sich über Eingriffe des Staates aufgrund normativer Vorstellungen streiten. Aber kann man sich auch darüber streiten, ob staatlich, also mit Steuergeldern, finanzierte Einrichungen wie die Universitäten den Wahnsinn zur Norm erklären?

Ist komplett gaga wirklich cool? Vermutlich hat die dozierende Ökokaste Vilfredo Pareto nie im Orginal gelesen, sie schreiben seit 120 Jahren voneinander ab. Wissenschaft bedeutet aber auch, nicht einfach abzuschreiben, sondern Aussagen kritisch und eigenständig zu bewerten. Die Aussagen des Herrn Pareto sind ziemlich grenzwertig und es wäre unschwer Parallelen zu Büchern zu ziehen, die aus guten Gründen aus dem Verkehr gezogen wurden.

Un medesimo concetto può esprimersi in varie lingue; e nella stessa lingua, può esprimersi in vari modi. Una stessa contesa che pochi secoli fa avrebbe preso forma teologica, oggi prenderebbe forma socialista. Quando si sente dire nel gergo moderno che una legge è « largamente umana », occorre tradurre e dire che favorisce gli infigardi e le birbe, a scapito degli attivi e degli onesti. Chi volesse esprimere che un uomo a lui pare degno di biasimo, usando il linguaggio dei secoli di mèzzo, direbbe che è un eretico scomunicato; usando il linguaggio dei giacobini sul finire del secolo XVIII, che è un aristocratico; usando il linguaggio dei giacobini moderni, che è un reazionario. Sono questi semplicemente modi diversi di esprimere la stessa cosa.Più generalmente, si può osservare che, nella società, un fenomeno, che rimane sostanzialmente lo stesso, assume col volgere del tempo forme diverse e spesso assai differenti; ossia si ha la permanenza di uno stesso fenomeno sotto varie forme.   Ein Gedanke kann in unterschiedlichen Sprachen ausgedrückt werden und in derselben Sprache auf unterschiedliche Art und Weise. Ein Disput, der vor wenigen Jahrhunderten noch unter Theologen ausgetragen worden wäre, nimmt heute eine sozialistische Form an. Wird von einem, wie es im modernen Jargon heißt, "sehr humanen" Gesetz gesprochen, dann muss man das übersetzen und sagen, dass es die Arbeitsscheuen und Kleveren zu Lasten der Aktiven und Ehrenhaften begünstigt. Derjenige, der heute sagt, dass ein bestimmtes Verhalten zu tadeln sei, der hätte, in der Sprache des Mittelalters gesagt, dass er ein exkomunizierter Häretiker sei. Wenn die Jakobiner Ende des XVIII sagten, dass er ein Aristokrat sei, dann sagen die Jakobiner unserer Tage, dass er ein Reaktionär sei. Dasselbe wird auf unterschiedliche Art und Weisen gesagt. Man kann, allgemeiner formuliert, beobachten, dass in einer Gesellschaft ein und dasselbe Phänomen im Verlaufe der Zeit verschiedene und ziemlich oft auch sehr unterschiedliche Formen animmt. Wir sehen also die Beständigkeit eines Phänomens in unterschiedlichen Formen.

An der These ist vielleicht sogar was dran. Pareto beschreibt nicht nur die These, sondern beweist sie auch noch durch konkludentes Verhalten. Mit "humanem Gesetz" meint er wahrscheinlich Gesetze, die die sozialen Sicherungssysteme betreffen. Diese hätten, so unterstellt er, die Wirkung, die Arbeitsscheuen und Schlauen zu Lasten der Fleißigen und Ehrenhaften zu schützen, womit er dann einen Zusammenhang unterstellt, den er nicht beweist und der im Übrigen im Gegensatz zu den Aussagen von Adam Smith, David Ricardo und Alfred Marshall steht.

Die englische Tradition geht eher davon aus, dass die Leute zu jedem Lohn arbeiten, der gerade noch existenzsichernd ist, bzw. ist er das nicht mehr, sterben, wodurch der Lohn, über eine Verknappung des Angebots, wieder auf das existenzsichernde Niveau ansteigt. Seine Aussage ist also Ideologie pur. Er argumentiert mit Einzelfällen, die seine Theorie bestätigen und klammert alles aus, was seine Theorie nicht bestätigt. Sein ganze pseudonaturwissenschaftliche Methode entpuppt sich also bei näheren Hinsehen als reine Ideologie, wobei schon der Begriff Ideologie seinem Geschwätz einen Rang zuerkennt, den es de facto nicht hat. De facto handelt es sich um ein saudummes Stammtischgeschwätz.

In dem Stil geht es jetzt noch über zig Seiten weiter, was wir uns jetzt sparen können. Der ganze Walras - Pareto - Wohlfahrtsökonomie Plunder ist für die Analyse wirtschaftlicher Zusammenhänge völlig wertlos und bringt nichts, was beruflich relevant ist. Diese Inhalte könnte man also getrost und ohne Verlust aus den Lehrplänen streichen. Es gibt ausreichend Inhalte, die entweder beruflich relevant und / oder für die Analyse ökonomischer Phänomene bedeutsam sind.

Die dozierende Ökokaste ist ganz überwiegend verbeamtet, hat also einen Eid auf die Verfassung geleistet. Wir gestehen ihnen gerne zu, dass sie nicht mal wissen, was für einen wirren Spinner sie da mit dem Overhead Proyektor an die Wand beamen. Bei den Jungs und Mädels wird ja niemand mehr an das intellektuelle Gewissen appellieren, dafür sind sie zu simple gestrickt. Aber bei Pareto wird es dann very basic.

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Infos und Anmerkungen:

ES        DE

Das Buch zur Webseite.

Der Ideologe im Kampf gegen Ideologien

Pareto beschreibt sein Programm zutreffend. Er betont, dass es bei seiner "Forschung" nicht darum gehe, Erkenntnisse mit praktischem Nutzwert zu erlangen. Genau hierauf muss aber ein universitäres Studium ausgerichtet sein. Pareto ist also aus den universitären Curricula zu streichen.

Seine gesellschaftlichen Vorstellungen sind mit marktwirtschaftlichen Ordnungen nicht vereinbar. Diese zielen nicht auf die Ausschaltung des Wettbewerbs, sondern auf eine Aufrechterhaltung des Wettbewerbs.

Mit seinem Ordinalen Nutzenkonzept lassen sich keine relevanten Fragen analysieren, wohingegen die Fehler der kardinalen Nutzenmessung sich statistisch aufheben und realitätsnäher sind.


Hängt eine Situation von kontingenten Bedingungen ab, kann ein "Gesetz" als kleinster gemeinsamer Nenner nur dann formuliert werden, wenn dieses ausreichend trivial ist. Genau das trifft auf die Vorstellungen von Vilfredo Pareto zu.

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